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Was ist Taekwondo?

Taekwondo ist eine koreanische Kampfkunst, die sich aus den drei Silben Tae, Kwon und Do zusammensetzt. „Tae“ steht für Fußtechniken, „Kwon“ für Handtechniken wie verschiedene Schläge und Blocktechniken und „Do“ für den Weg oder die Lehre. Hierbei ist nicht nur die Lehre der Kampfkunst oder der Selbstverteidigung gemeint, sondern der allgemeine spirituelle Weg und das Auseinandersetzen mit Körper und Geist.

Abbildung: Schriftzug "Taekwondo" in Hangul.

Taekwondo zeichnet sich durch seine schnellen und dynamischen Techniken aus, die auf Schnelligkeit, aber auch auf Kraft, Präzision und Ausdauer basieren. Dabei legt Taekwondo besonderen Wert auf die Geschwindigkeit der Techniken. Die meisten Taekwondoka (Taekwondoka = Person, die Taekwondo praktiziert) holen ihre Kraft aus der Geschwindigkeit der Techniken und setzen auf Kombinationen, die aus vielen schnellen Tritten bestehen anstatt auf einzelne kräftige Tritte, wie es z.B. im Karate der Fall ist.

Die 5 Prinzipien des Taekwondo

Die 5 Prinzipien des Taekwondos sind Ye-Ui (Höflichkeit, Respekt), Yom-Chi (Integrität, Ehrlichkeit), In-Nea (Geduld, Durchhaltevermögen), Gu-Ki (Selbstdisziplin) und Beakjul-bool-gul (Unbezwingbarkeit).

Ye-Ui

Ye-Ui steht unter anderem für den Respekt, den ein Schüler gegenüber seinem Meister/Trainer hat, aber auch für den Respekt untereinander. Ein wichtiger Bestandteil des Trainings ist, dass Schüler miteinander respektvoll umgehen. Auch wenn man nicht jeden Mitschüler im Training besonders gut leiden kann, ist es wichtig, höflich miteinander umzugehen und auch respektvoll miteinander zu trainieren, da in einer Trainingseinheit das Miteinander wichtig ist.
Jeder Taekwondoka muss wissen, dass Respekt im Allgemeinen, aber speziell vor Ranghöheren und Meistern enorm wichtig ist. Doch auch Ranghöhere und Meister dürfen sich im Training nicht respektlos verhalten.

Yom-Chi

Yom-Chi steht für die Integrität und somit für die Ehrlichkeit gegenüber anderen Taekwondokas und sich selbst. Hierbei geht es unter anderem um die Fairness anderen Sportlern gegenüber. Beispiel: Das Brett für einen Versuch in einer Prüfung wird von einem Sportler manipuliert, um sich einen Vorteil in der Prüfung zu verschaffen. An dieser Stelle wird von einem Taekwondoka erwartet, dass er sich eingesteht, dass er seine Technik aus Fairness perfektionieren sollte, anstatt zu betrügen.
Auch ein Trainer oder Meister kann Fehler machen oder schlechtere Techniken haben. An dieser Stelle muss der Trainer ehrlich genug zu sich selber sein und einen Assistenten mit einer besseren Technik um Hilfe bitten. Diese Ehrlichkeit ist er seinen Schülern gegenüber schuldig, um diesen keine falschen Techniken beizubringen.

In-Nae

In-Nae ist ein wichtiger Faktor. Eine Technik zu perfektionieren kann sehr lange dauern und auch zwischen den Prüfungen muss ein Schüler Geduld beweisen. Das Perfektionieren der Techniken ist ein Marathon und kein Sprint. So werden die Übungen und Techniken immer weiter trainiert, um sich der Perfektion anzunähern. Der Weg zur Perfektion und der Weg zur nächsten Prüfung sind lang und erfordern Geduld und Durchhaltevermögen. Jeder Taekwondoka sollte beachten, dass auch die einfachste Technik immer verbessert werden kann.

Gu-Ki

Genauso wie das Durchhaltevermögen ist auch die Selbstdisziplin im Training wichtig. Auch wenn die Motivation gering oder nicht vorhanden ist, sollte ein Taekwondoka jedes Training aufsuchen, sofern es ihm möglich ist. Das Überwinden des inneren Widerstands erfordert ein großes Maß an Selbstdisziplin und trägt zu einem erfolgreichen Training bei. Ebenso ist die Selbstdisziplin im Training notwendig, um sich auf das Training zu fokussieren und sich nicht ablenken zu lassen.

Baekjul-bool-gul

Die Unbezwingbarkeit, vor allem die Unbezwingbarkeit des Geistes, ist nur Durchhaltevermögen zu erreichen. Es steht dafür, sich selbst in den schwierigsten Situationen nicht unterkriegen zu lassen und die Situation zu meistern. Egal wie schwierig der Gegner ist, man geht mit dem Ziel in den Kampf, zu gewinnen. Dieses Prinzip ist außerhalb des Taekwondos ebenfalls sehr wichtig und oft zu sehen. So sieht man in der Fußballbundesliga jede Mannschaft auch gegen den FC Bayern München sein Bestes geben und zeigen, dass auch ein starker Gegner nicht unbesiegbar ist. Diese Tatsache beginnt mit dem Mindset. Wenn man sich vorher die Niederlage schon einredet und diese dann auch erfährt, so fühlt man sich in dieser Niederlage bestätigt. Dies führt dazu, dass man sich die Niederlage vor dem nächsten Kampf ebenfalls einredet und man gerät in die Spirale des Misserfolgs. Um gar nicht erst in diese Spirale zu geraten, ist das Trainieren des Durchhaltevermögens wichtig und führt zur genannten Unbezwingbarkeit des Geistes.

Die 5 Säulen/Disziplinen des Taekwondo

Das Taekwondo-Training ist in die 5 Säulen unterteilt: Gibon Yeonseup (Grundschule), Poomsae (Formen), Gyeorugi (Freikampf), Hosinsul (Selbstverteidigung) und Gyeokpa (Bruchtest).

Gibon Yeonseup

Beim Gibon Yeonseup geht es darum, die grundlegenden Techniken wie Tritte, Blöcke, Schläge und Fußstellungen zu trainieren. Damit wird die Grundlage für alle weiteren Säulen gebildet.

Poomsae

Die Poomsae ist eine feste Folge von Techniken aus dem traditionellen Taekwondo. Hierbei wird ein Kampf gegen mehrere fiktive Gegner simuliert. Bei der Bewertung der Poomsae kommt es vor allem auf die Dynamik und die Präzision der Techniken sowie die Korrektheit der Fußstellungen an. Eine gute Körperbeherrschung und der mentale Fokus auf die Techniken und Fußstellungen werden hierbei besonders trainiert.

Gyeorugi

Gyeorugi ist der klassische Zweikampf, den man auch bei Olympia sehen kann. Die gelernten Techniken werden in einem regelkonformen Zweikampf ausgeführt, um den Sieg zu erringen. Im zugehörigen Zweikampftraining werden die Techniken speziell für den Zweikampf trainiert, da es hier mehr auf die Effektivität der Techniken ankommt, als auf die Ästhetik, wie es bei der Poomsae der Fall ist.

Hosinsul

Hosinsul ist die Disziplin, die für viele Personen der Anreiz ist, Kampfsport zu erlernen. In der Selbstverteidigung wird gelehrt, sich gegen Angriffe aus kurzer und weiterer Distanz sowie gegen bewaffnete Angriffe zu verteidigen, wenn es erforderlich ist.

Kyokpa

Kyokpa ist der Bruchtest, der in der Regel mit Holzbrettern durchgeführt wird. Hierbei wird die Kraft und die Präzision einer Technik demonstriert. Hierbei konzentriert sich der Taekwondoka auf seinen Zielpunkt und führt die gewünschte Technik mit möglichst großer Schnelligkeit, Kraft und Präzision aus.


Taekwondo ist somit eine Kampfkunst, die nicht nur für den kämpferischen Aspekt steht, sondern auch Werte und Tugenden vermittelt, die im Alltag Anwendung finden. Es bietet eine ideale Möglichkeit, Fitness, Selbstverteidigung und Mentalität in Einklang zu bringen und zu trainieren.


Quellen:

  • Wikipedia: Taekwondo
  • Wolfgang Schmidt, Junbi - Sei bereit! Taekwondo-Training im Alltag. Heidelberg: Werner Kristkeitz Verlag 2013.